19. Juli 2022, 17.30 Uhr, vor Ort in der Heinrich-Böll-Stiftung Tbilissi (46a Irakli Abashidze St., Tbilisi) und im Livestream (15.30 Uhr Berliner Zeit)
Kultur kann nicht ohne Demokratie und Demokratie kann nicht ohne Kultur. Kultur blüht, entwickelt und entfaltet sich unter freiheitlichen Bedingungen. Demokratie stützt sich auf ein vielfältiges und tolerantes politisches Miteinander. Georgiens jahrtausendealte Kultur und ihre modernen Ausdrucksformen haben in Deutschland und der EU in den letzten Jahren wachsende Begeisterung ausgelöst und ein positives Georgienbild erschaffen, das die Annäherung des Landes an die europäischen Institutionen erleichtert. Zunehmend klagen georgische Kulturschaffende jedoch über Kontrollversuche durch die Regierung. Auch ist ungewiss, ob Regierungs- und Oppositionsparteien angesichts der für den EU-Kandidatenstatus erforderlichen Reformen zu einer produktiven Zusammenarbeit finden.
Welche Verbindungen bestehen zwischen den großen Begriffen Kultur, Demokratie und Europa, im deutschen wie im georgischen Kontext? Was charakterisiert eine demokratische parlamentarische Kultur und welche Hürden und Herausforderungen bestehen dafür in beiden Ländern? Welche politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen hat die georgische Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten durchlaufen? Und warum ist eine freie Kulturszene unerlässlich für Georgiens politischen Weg nach Europa? Diese Fragen möchten wir diskutieren mit:
Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Dawit Usupaschwili, Vorsitzender des georgischen Parlaments (2012-2016); aktuell Abgeordneter des georgischen Parlaments und Vorsitzender des politischen Rats der Partei Lelo für Georgien
Prof. Dr. Giorgi Maisuradze, Leiter des Instituts für Sozial- und Kulturforschung der Staatlichen Ilia-Universität in Tiflis
Salome Jashi, Dokumentarfilmemacherin und Produzentin („Taming the Garden“)
Moderation: Dr. Sonja Schiffers, Büroleitung, Heinrich-Böll-Stiftung Tbilissi – Region Südkaukasus
Die Begrüßung der Gäste erfolgt durch Hubert Knirsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Georgien.
Veranstaltungssprachen vor Ort sind Georgisch und Deutsch mit Simultanübersetzung. Der Livestream ist nur auf Deutsch verfügbar. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten kann die physische Teilnahme in Tbilissi nur nach verbindlicher Anmeldung per E-Mail (info@ge.boell.org) garantiert werden.